Im Internet aktiv zu sein, ohne etwas über sich preiszugeben, ist nahezu unmöglich. Spätestens wenn Ihnen über Werbeanzeigen Produkte zum Kauf empfohlen werden, welche Sie sich vor kurzem noch angesehen haben oder Sie eine personalisierte Spam-Mail erhalten, kommt Skepsis ins Spiel.
Folgende Ratschläge sollten Ihnen helfen, anonym im Internet zu surfen und möglichst wenig Spuren zu hinterlassen.
Allem voran sollten Sie keine persönlichen Daten, wie Ihren vollständigen Namen, preisgeben! Verwenden Sie stattdessen Pseudonyme oder Spitznamen, vor allem bei Profilen auf Social-Media Plattformen oder verschiedenen Foren. Sind Sie, den AGBs zu Folge, verpflichtet wahrheitsgemäße Angaben zu machen (z. B. bei Facebook), sollten Sie sich genau überlegen welche Informationen sie preisgeben.
Zudem empfiehlt es sich manche verpflichtende Angaben anderen Usern unzugänglich zu machen indem Sie die Privatsphäre-Einstellungen überarbeiten. Ihr Geburtsdatum sollte beispielsweise auf keinem sozialen Netzwerk veröffentlicht werden, da dieses bei vielen Angelegenheiten in Kombination mit Ihrem Namen zum Identitätsnachweis dient. Auch ergänzende Angaben, wie Ihre schulische Ausbildung oder diverse Arbeitsplätze, sollten Sie kritisch überprüfen, denn je mehr Informationen Sie über sich preisgeben, desto leichter fällt es Betrügern Ihre Identität zu klauen. Überlegen Sie sich auch, ob Sie es Suchmaschinen erlauben möchten Ihr Profil anzuzeigen – dies kann in den meisten Privatsphäre-Einstellungen eingestellt werden. Sollten Sie einen Zugang zu einem Forum oder einem sozialen Netzwerk nicht mehr benötigen, dann löschen Sie diesen. Falls das nicht möglich ist, fordern Sie den Betreiber der Seite auf, Ihre Daten vollständig zu entfernen.
Tipp: Wenn Sie lieber anonym auf Social-Media Kanälen unterwegs sind, sollten Sie ebenso eine besondere Vorsicht bei persönlichen Bildern walten lassen.
Auch Ihre Cookies1 sollten Sie regelmäßig löschen, da sie eine Menge Rückschlüsse zu persönlichen Angaben erlauben. Die einfachste Möglichkeit für Sie ist es, auf den Einsatz von Cookies zu verzichten indem Sie diese Funktion im Einstellungsmenü Ihres Browsers abschalten oder einschränken. Wird eine Website ohne Cookies nicht angezeigt, sollten Sie die Cookies zulassen, jedoch in regelmäßigen Abständen löschen.
Die Löschfunktion befindet sich bei den meisten Browsern im Einstellungsmenü. In diesem Menü können Sie auch die Liste der von Ihnen besuchten Internetadressen, gespeicherte Kennwörter und Formulareinträge löschen. Ferner sollten Sie keine wichtigen Zugangsdaten in Ihrem Browser speichern, da sie dort relativ leicht zugänglich für Hacker und Dritte sind. Zudem empfiehlt es sich, den Cache2 hin und wieder zu löschen. Der Cache fungiert als eine Art Kurzzeitgedächtnis des Browsers. Muss der Cache immer mehr Informationen speichern, kann das zu einer Verlangsamung Ihres Computers führen. Daher sollten Sie auch, wenn Sie Ihre Spuren im Browser verwischen wollen, regelmäßig Ihren Cache leeren.
Nutzen Sie Add-Ons um Ihren Besuch im Internet so sicher und anonym wie möglich zu gestalten. Add-Ons sind Erweiterungspakete, die in Browsern hinzugefügt werden können, um Skriptsprachen3, wie JavaScript und Flash, auszuschalten. Über Skriptsprachen können die Interaktionen des Internet-Nutzers ausgewertet bzw. nachverfolgt werden.
Mit Add-Ons können Sie sowohl JavaScript als auch Werbeblocker einfach per Kopfdruck ein- oder ausschalten, um keine Spuren zu hinterlassen. Meistens verfügen die gängigen Webbrowser über einen Add-On-Manager, über welchen Sie bestimmte Zusatz- funktionen herunterladen und installieren können.
Zu guter Letzt sollten Sie spezielle Suchmaschinen meiden und stattdessen auf anonyme Suchmaschinen ausweichen. Große Anbieter speichern neben Ihren eingegebenen Suchbegriffen auch Ihre IP-Adresse. Anhand dieser Nummer kann ein Websitebesuch, ein Download und jede weitere Aktivität Ihrem Internet-Anschluss – und damit Ihnen selbst – zugeordnet werden.
In diesem Fall gibt es natürlich die Möglichkeit, auf die Funktion "privates Surfen" umzusteigen, welche aber grundsätzlich nur dazu dient, die eigenen Surfaktivitäten vor Personen zu verbergen, die denselben Computer verwenden. Es werden dann zwar keine Seiteninformationen, Sucheinträge oder sonstige Aktivitäten vom Browser gespeichert, dafür ist aber Ihre IP-Adresse weiterhin erkennbar. Sogenannte Metasuch-maschinen4, wie Ixquick oder DuckDuckGo, speichern weder die IP-Adresse des Users noch den genutzten Browser oder die Suchanfragen. Sie durchsuchen dabei die Datenbanken verschiedener Suchmaschinen und listen die Suchergebnisse für den User gebündelt auf. Die Anfragen werden zudem nach dem sogenannten „Perfect Forward Secrecy-Verfahren“ verschlüsselt. Dieses Verfahren stellt sicher, dass keine anderen Webseiten das Surfverhalten verfolgen können.
Tipp: Ergänzend können Sie über den Browser „Tor“ anonym im Internet surfen. Dabei werden eine Reihe anonymer Knotenpunkte hintereinander geschaltet, um Ihre Spuren zu verwischen.